Verlustangst

Unter Verlustangst verstehen wir die überproportionale Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren.

Eine gewisse Angst vor Verlusten ist eigentlich ganz normal. Niemand verliert gerne den Partner, den besten Freund oder den Job. Sobald diese Angst allerdings überhandnimmt und irrational wird, schaden wir in den meisten Fällen uns und auch unserer Beziehung, die wir ja auf gar keinen Fall verlieren wollen. Verlustangst zu erkennen und sich ihr zu stellen, kann Ihnen zu einem besseren, freieren und selbstbestimmteren Leben verhelfen.

 

In welchen Bereich kann sich Verlustangst zeigen?

Verlustangst kann fast alle Ebenen unseres Lebens betreffen. So kann Angst vor dem Verlust von Dingen, dem Verlust des Jobs oder auch vor dem Auszug der Kinder auftreten. Hier geht es häufig um den Verlust der angestammten Rolle als Mutter oder Chef, ohne die man sich nicht mehr beachtet fühlt. Besonders häufig ist Verlustangst allerdings in Beziehungen zu beobachten. Wir fürchten uns, meist völlig unbegründet, davor, dass der Partner untreu ist, uns verlässt oder dass ihm/ihr etwas zustößt.

Diese Verhaltensweisen sind mögliche Hinweise auf starke Verlustängste:

  • Misstrauen und Kontrollzwang
  • Eifersucht
  • Klammern
  • Übermäßiger Wunsch nach Bestätigung
  • Geringes Selbstbewusstsein und Selbstzweifel
  • Übertriebene Sorge
  • Überfürsorglichkeit
  • Überreaktionen auf alltägliche Dinge
  • Anfälligkeit für Stress
  • Pessimismus
  • Hintenanstellen der eigenen Bedürfnisse, um attraktiv zu erscheinen
  • Errichten einer emotionalen Mauer

Verlustangst kann ein Teufelskreis sein – je mehr wir Klammern und den anderen einsperren, weil wir solche Angst vor dem Verlassen werden haben, desto wahrscheinlicher verlässt uns der andere wirklich. Die gute Nachricht ist, dass Sie an Ihren Verlustängsten arbeiten können!

Wie gehen wir mit Verlustangst um?

Unser Umfeld wird stark von Verlustangst beeinflusst. Freundschaften oder Partnerschaften können zerbrechen, insbesondere dann, wenn Eifersucht und Kontrollzwang ins Spiel kommen. Ist die Verlustangst sehr ausgeprägt, kann es zu einer sogenannten Bindungsstörung kommen. Betroffene empfinden sich dann selbst als unfähig, Partnerschaften einzugehen und ziehen sich mehr und mehr zurück.

Welche Ursachen kann Verlustangst haben?

Fast immer liegen die Ursachen für starke und beeinträchtigende Verlustängste in der Kindheit. Erfahren wir als Kind von den Eltern Zurückweisung oder erleben die Trennung unserer Eltern als traumatisch, kann das zu Verlustangst führen. Liebesentzug als erzieherische Maßnahme hat ähnliche Folgen. Mittlerweile haben Psychologen festgestellt, dass auch übervorsichtig Erziehung oder ein sehr ängstliches Elternhaus zu Verlustangst führen können. Solche Lasten nehmen wir mit bis ins Erwachsenenalter. Wir fühlen uns nicht „liebenswert“ und können anderen Menschen nicht mehr vertrauen.

Denn wenn wir von unserer Familie nie gelernt haben, mit dem Schmerz nach einem Verlust umzugehen, entwickeln wir anstelle von Bewältigungsstrategien nur Hilflosigkeit. Bei neuen Verlusten kommen diese alten Gefühle wieder hoch und lähmen uns.

Nicht immer stecken Kindheitserfahrungen hinter Verlustängsten. Auch wenn wir den Tod eines nahestehenden Menschen miterleben mussten oder in unserer Beziehung betrogen wurden, kann das bleibende Spuren hinterlassen.

Ebenso können unerkannte und nicht behandelte Depressionen oder genetische Risikofaktoren eine Rolle spielen. Die Ursachen für Verlustangst sind komplex.

Verlustangst und Selbstwert

Oftmals steht die Verlustangst eng mit dem eigenen Selbstwertgefühl in Verbindung. Hier kommt das Modell des „inneren Kindes“ ins Spiel. Es beschreibt bildhaft Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus unserer Kindheit, die uns bis in die Gegenwart beeinflussen. Auch negative Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug“ können in unserer Kindheit entstanden sein. Unsere Verlustangst entsteht und wächst, falls unser inneres Kind nicht glauben kann, „gut genug“ und „liebenswert“ zu sein.

Welche Lösungsmöglichkeiten können wir gemeinsam in meiner Praxis erarbeiten?

So unterschiedlich wir mit der Angst umgehen, so individuell sind auch unsere persönlichen Lösungswege. So kann beispielsweise zunächst die Aufarbeitung eines Bindungstraumas im Vordergrund stehen. Es kann auch mehr um die Stärkung des Selbstwertgefühls und der Autonomie gehen.

So einzigartig wie Sie und Ihre Biografie, so individuell ist auch die Reise zur Stärkung Ihrer Selbstwirksamkeit und zur Entfaltung Ihrer Persönlichkeit sein. Ich arbeite in meiner Praxis ressourcenfokussiert und lösungsorientiert.

Haben Sie noch Fragen?

Gerne berate ich Sie in einem persönlichen Gespräch über die Möglichkeiten einer Therapie in meiner Praxis.

Sprechen Sie mich einfach an, ich freue mich auf Sie.

 

Manuela Fersing

Am Waisenhausplatz 16

75172 Pforzheim

Mobil 01573 2602656

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Notfallnummer bei Depressionen und anderen psychischen Notfall-Situationen

Kontaktieren Sie bitte im akuten Notfall eine der folgenden Telefonnummern:

TelefonSeelsorge in Deutschland

+49 (0)800 111 0 111 (gebührenfrei)
+49 (0)800 111 0 222 (gebührenfrei)